Bodenwesen

Bodenwesen ist eine Sammelbezeichnung für Wesen, die mit der Erde oder dem Boden verbunden sind. In der deutschen Folklore und volkstümlichen Überlieferung werden damit unterirdische oder bodennahe Lebensformen beschrieben, die als Hüter von Feldern, Höhlen oder Minen auftreten. Der Begriff ist kein wissenschaftlicher Fachausdruck, sondern wird in ethnologischen, literarischen und esoterischen Kontexten verwendet.

Der Wortbestandteil Boden verweist auf Erde oder Erdreich, Wesen auf Lebewesen; zusammen bezeichnet der Begriff eine Zugehörigkeit zur Erde und oft eine räumliche Nähe zu bestimmten Orten oder Naturphänomenen. In der Forschung wird damit eine Sammelkategorie beschrieben, die sowohl konkrete Sagenfiguren als auch mythologische Konzepte umfasst.

In den überlieferten Erzählungen erscheinen Bodenwesen meist als klein- bis mittelgroße, humanoide Gestalten oder schemenhafte Erscheinungen. Typische Merkmale sind eine enge Verbindung zur Bodensekunde – Wächterrollen über Felder, Höhlen oder Minen –, sowie ambivalente Verhaltensweisen: Sie können Helfer sein, Ernten sichern oder Menschen bestrafen, je nach Umgang und Respekt, den man ihnen entgegenbringt.

Regional unterscheiden sich die Konzepte: Bodenwesen werden oft mit Zwergen, Kobolden oder Erdgeistern in Zusammenhang gebracht; Unterschiede ergeben sich aus lokalen Sagenmustern. In einigen Regionen gelten sie als nützlich, in anderen als launisch oder unberechenbar.

In zeitgenössischer Fantasyliteratur, Rollenspielen und esoterischen Strömungen treten Bodenwesen häufig als Erd- oder Bodenelementare auf, die symbolisch die Kräfte der Erde darstellen. Wissenschaftlich dienen sie der Analyse von Mythologiebildungen und dem menschlichen Verhältnis zur Umwelt.

Zusammengefasst reflektieren Bodenwesen kulturelle Vorstellungen über die unsichtbare Welt des Bodens und die Beziehung der Menschen zur Erde, zu Ernte und zum Boden.