Bodenteilfraktionen

Bodenteilfraktionen bezeichnet man in der Bodenkunde als die Unterteilung eines Bodens in diskrete Körnergrößenklassen, die sich durch Partikelgröße unterscheiden. Diese Fraktionen ermöglichen eine systematische Beschreibung der Bodenstruktur und dienen der Einschätzung mechanischer, chemischer und hydrologischer Eigenschaften eines Bodens.

Typische Fraktionen umfassen grobe und feine Anteile. In vielen Klassifikationen wird der Boden grobfraktioniert in Kies und Sand, während Feinfraktionen Schluff und Ton umfassen. Die Größengrenzen variieren je nach System, häufig werden Sandkörner von etwa 2 mm bis 0,063 mm, Schluff von 0,063 mm bis 0,002 mm und Ton unter 0,002 mm verwendet. Die Zuordnung erfolgt durch Siebung für gröbere Fraktionen und Sedimentation oder andere feine Analysen für die feineren Fraktionen.

Bestimmungsmethoden beruhen auf getrennten Verfahren. Grobe Fraktionen werden durch Siebung getrennt, während Feinkörnfraktionen mittels Sedimentation nach Stokes’ Gesetz oder durch andere hydrometrische Methoden bestimmt werden. Vor der Messung ist Dispersion nötig, um Aggregationen zu lösen, damit die Korngrößen korrekt erfasst werden.

Bodenteilfraktionen sind relevant für viele Anwendungsbereiche. Die Fraktionierung beeinflusst Bodenporung, Wasserspeicherkapazität und Durchlässigkeit sowie die Stabilität von Strukturen. In der Landwirtschaft dient sie der Texturabschätzung und Bewirtschaftungsplanung; in der Bau- und Geotechnik beeinflusst sie Tragfähigkeit, Setzungsverhalten und Bodendynamik; in der Umwelttechnik spielt sie eine Rolle bei Filtration, Nährstoffretention und Ausbreitung von Schadstoffen.

Synonyme sind Bodenkornfraktionen oder Korngrößenfraktionen; der Begriff kann je nach Fachgebiet leicht variieren.