Bodenreibung

Bodenreibung bezeichnet die Reibungskraft, die zwischen dem Boden oder Bodenschichten und einem in Kontakt stehenden Körper wirkt, wenn dieser sich relativ zu dem Boden bewegt oder bewegen möchte. Grundsätzlich unterscheidet man statische Reibung (kein Gleiten) von kinetischer Reibung (Gleiten). Die Reibungskraft lässt sich annähernd durch F_r = μ N beschreiben, wobei μ der Reibungskoeffizient und N der normale Druck ist; μ hängt stark von der Materialpaarung, der Oberflächenbeschaffenheit sowie den Umgebungsbedingungen ab.

Wesentliche Einflussfaktoren der Bodenreibung sind Oberflächenrauheit und Materialhärte der Kontaktpartner, Feuchtigkeit und Temperatur des Bodens, Druckzustand und Verschmutzungen. Trockenes, raues Material erzeugt tendenziell höhere Reibung als glatte oder feuchte Oberflächen. Bei Böden spielen außerdem der Bodentyp (Sand, Lehm, Ton), der Grad der Verdichtung, Feuchtegehalt, Kryosphäres Verhalten (Frostriss), sowie Vegetation eine Rolle. Feuchtigkeit kann sowohl schmierend wirken als auch die Kontaktflächen fest zusammenpressen, je nach Bodentyp und Belastung.

In der Geotechnik und im Fahrzeugwesen ist die Bodenreibung von zentraler Bedeutung: Sie beeinflusst Traktion, Bergung und Stabilität von Fahrzeugen, Reifen auf Straßen sowie die Haftwirkung von Baustrukturen im Boden. Interfacialer Reibwert zwischen Boden und Bauteilen bestimmt Tragfähigkeit, Verdrängung und Kleb- bzw. Reibmechanismen bei Pfahl-, Erd- oder Stollensystemen. Messungen erfolgen durch tribologische oder bodentechnische Versuche, um μ-Werte für spezifische Bodenkontakte zu bestimmen. See also: Reibung, Haftung, Bodeneigenschaften.