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Blutfiltrat

Blutfiltrat bezeichnet im medizinischen Kontext üblicherweise das Ultrafiltrat des Blutes, das durch die glomeruläre Filtrationsbarriere der Niere entsteht und in die Bowmansche Kapsel gelangt. In der fachsprachlichen Unterscheidung entspricht dies dem glomerulären Filtrat. Es handelt sich um eine klare, wässrige Lösung, die Wasser, Elektrolyte, Glukose, Aminosäuren, Harnstoff, Kreatinin und andere kleine Metaboliten enthält; große Proteine, Zellen (Blutkörperchen) und andere hochmolekulare Bestandteile bleiben im Blutkreislauf zurück. Die Zusammensetzung spiegelt grob das Plasmaspektrum wider, jedoch fehlen Proteine aufgrund der Filtrationsbarriere.

Bildung und Regulierung: Das Blutplasma wird in den Kapillaren des Glomerulus filtriert; die Filtration erfolgt durch

Relevanz: Das Blutfiltrat ist die Ausgangsbasis für die Bildung des Primärurins. Analysen des Filtrats oder von

Historisch wird der Begriff gelegentlich synonym für Filtrat des Blutes in experimentellen Systemen verwendet; im modernen

die
glomeruläre
Filtrationsbarriere,
bestehend
aus
Endothelzellschicht,
Basalmembran
und
podocytischen
Fortsätzen.
Der
Filtrationsdruck
treibt
die
Ultrafiltration
an;
die
glomeruläre
Filtrationsrate
(GFR)
liegt
bei
Gesunden
typischerweise
etwa
90–120
ml/min.
Durchreisende
Proteine
bleiben
im
Gefäßsystem,
Zellen
filtrieren
gar
nicht.
Abweichungen
in
seiner
Zusammensetzung
werden
in
der
Nephrologie
genutzt,
um
Funktionsstörungen
der
Nierenbarriere,
Proteinurie
oder
Störungen
des
Wasser-Elektrolyt-Haushalts
zu
beurteilen.
Fachjargon
spricht
man
meist
von
glomerulärem
Filtrat
oder
Primärurin.