BlasenTagebuch

Blasentagebuch ist ein strukturiertes Protokoll, das von Patientinnen und Patienten geführt wird, um Blasenentleerungen, Blasenvolumen, Harnverlust und Flüssigkeitsaufnahme zeitlich zu dokumentieren. Ziel ist es, Muster zu erkennen, das Verhältnis von Symptomen zu Trinken und zu Tageszeitpunkten zu verstehen und so Diagnostik und Behandlung zu unterstützen.

In der Regel umfasst es Angaben wie den Zeitpunkt jeder Blasenentleerung, geschätztes Volumen, das Auftreten von Harnverlust oder Inkontinenz, Drangempfinden, nächtliches Erwachen zum Wasserlassen, Art und Menge der konsumierten Flüssigkeiten sowie ggf. Medikamente. Die Aufzeichnungen können auf Papier erfolgen oder elektronisch über Apps geführt werden.

Anwendungsbereiche sind unter anderem Belastungs- oder Dranginkontinenz, überaktiver Blasenreflex, nächtlicher Harndrang (Nocturia), neurogene Blasenfunktionsstörungen oder vor geplanter Behandlung zur Bewertung von Symptomen und zur Abschätzung der Wirksamkeit von Therapien. Typischer Zeitraum reicht in der Regel von drei bis sieben Tagen, gelegentlich auch 24 bis 72 Stunden.

Auswertung und Nutzen bestehen darin, Mittelwerte und Häufigkeit der Entleerungen pro Tag, durchschnittliches Urinvolumen, individuelle Drang- und Inkontinenzprofile, den Zusammenhang mit Flüssigkeitszufuhr sowie nächtliche Mengen abzuleiten. Dies unterstützt Entscheidungen zu Verhaltensmaßnahmen, medikamentöser Therapie oder weiteren Untersuchungen.

Limitierungen betreffen vor allem die Genauigkeit, da die Dokumentation von Patientinnen und Patienten sorgfältig erfolgen muss; längere Tagebücher können belastend sein und Werte können variieren. Das Blasentagebuch ersetzt keine ärztliche Diagnostik, dient aber als ergänzendes Instrument zur Verlaufskontrolle.