Bivalentimpfstoff

Ein Bivalentimpfstoff ist ein Impfstoff, der in einer einzigen Formulierung zwei verschiedene Antigene oder zwei Virusvarianten enthält, um Schutz gegen zwei Ziele zu erzeugen. Damit können entweder zwei unterschiedliche Erreger oder zwei verschiedene Stämme desselben Erregers zugleich adressiert werden. Bivalente Impfstoffe dienen dazu, die Impfeffizienz zu erhöhen und die Anzahl der notwendigen Impfungen zu reduzieren. Sie unterscheiden sich von polyvalenten Formulierungen, die mehr als zwei Antigene enthalten, sowie von monovalenten Impfstoffen, die nur ein Antigen ansprechen.

Zu den bekanntesten Beispielen gehören bivalente Impfstoffe gegen das humane Papillomavirus (HPV). Cervarix schützt beispielsweise gegen HPV-Typen 16 und 18. Im Bereich der Grippeimpfung existieren bivalente Influenzaimpfstoffe, die zwei Virusstämme enthalten, häufig aus verschiedenen Influenza-Linien, um breiteren Schutz zu bieten. Seit der Covid-19-Pandemie wurden außerdem bivalente mRNA-Booster entwickelt, die das Immunsystem neben dem ursprünglichen SARS-CoV-2-Stamm auch gegen eine neue Variante (etwa Omikron) richten. Solche Booster sollen die Wirksamkeit gegen sich wandelnde Varianten erhöhen.

Wirkungsweise und Bewertung: Der Impfstoff ruft eine Immunantwort gegen beide enthaltenen Antigene hervor. In klinischen Studien werden Sicherheit, Immunogenität und Wirksamkeit gegen beide Zielvarianten geprüft. Mögliche Herausforderungen umfassen antigenische Konkurrenz oder Beeinflussung der Immunantwort. Die Zulassung erfolgt auf Basis von Nachweisen zur Sicherheit und zur Wirksamkeit, begleitet von Anforderungen zur Herstellung, Stabilität und Lagerung der Komponenten.