Home

Bindungsaffinität

Bindungsaffinität ist die Stärke, mit der zwei Moleküle oder Molekülgruppen miteinander reversibel binden. In der Biochemie wird der Begriff häufig im Zusammenhang mit Liganden und Zielmolekülen verwendet, etwa bei Ligand-Rezeptor-Interaktionen, Antikörper-Antigen-Beziehungen oder Enzym-Inhibitorbindung. Die Affinität spiegelt wider, wie gut ein Molekül an sein Bindungsziel bindet und wie stabil der resultierende Komplex ist.

Quantitativ wird Affinitität meist durch das Gleichgewicht der Bindung beschrieben, insbesondere durch die Gleichgewichtsdissociationskonstante Kd. Kd

Faktoren wie Strukturkomplementarität, Wasserstoffbrücken, hydrophobe Wechselwirkungen und Ionengefüge bestimmen die Affinität. Umweltbedingungen wie pH, Temperatur und

In der Praxis spielt die Bindungsaffinität eine zentrale Rolle in der Pharmakologie und der Biowissenschaft. Bei

ist
das
Verhältnis
der
Konzentrationen
freier
Bindungspartner
zum
Konzentrationsprodukt
des
gebundenen
Komplexes.
Ein
niedrigerer
Kd
bedeutet
eine
höhere
Affinität.
Typische
Werte
reichen
von
Millimolar
bis
Pikomolar,
wobei
hohe
Affinität
in
vielen
Anwendungen
erwünscht
ist.
Zusätzlich
liefern
die
kinetischen
Größen
k_on
und
k_off
Informationen
über
die
Geschwindigkeit
der
Bindung
und
der
Dissoziation;
Kd
=
k_off/k_on.
Ionenstärke
beeinflussen
ebenfalls
Bindung.
Es
ist
wichtig,
zwischen
Affinität
und
Avidität
zu
unterscheiden:
Affinität
beschreibt
die
Bindungskraft
an
einer
einzelnen
Bindungsstelle,
während
Avidität
die
kumulierte
Stärke
mehrerer
Bindungsstellen
bei
Mehrfachbindungen
widerspiegelt.
der
Medikamentenentwicklung
wird
angestrebt,
eine
ausreichende
Affinität
zum
Ziel
zu
erreichen,
wobei
zusätzlich
Spezifität,
Bindungsdauer
(Residence
Time)
und
Pharmakokinetik
berücksichtigt
werden.
Hochaffine
Antikörper
erreichen
oft
Nanomolar-
bis
Pikomolarbereiche;
kleine
Moleküle
liegen
häufig
im
Nanomolar-
bis
Mikromolarbereich.