Beta2Rezeptoren

Beta2Rezeptoren, auch Beta-2-Adrenozeptoren (β2AR), sind G-protein-gekoppelte Rezeptoren der adrenergen Systemfamilie. Sie gehören zur rhodopsin-ähnlichen GPCR-Gruppe und kommen in vielen Geweben vor, insbesondere in glatten Muskelzellen der Atemwege, in Gefäßen der Skelettmuskulatur sowie in Leber- und Fettgewebe. Sie werden durch Adrenalin aktiviert, wobei Epinephrin die höchste Affinität besitzt und Noradrenalin in geringerer Potenz wirkt.

Signalweg und Effekte: Bindung aktiviert Gs-Proteine, stimuliert die Adenylylcyclase, erhöht cAMP und aktiviert PKA. Folgen sind Bronchodilatation durch Entspannung glatter Muskeln, gesteigerte Glykogenolyse in der Leber und Lipolyse im Fettgewebe sowie Vasodilatation in bestimmten Gefäßen. Die Beta-2-Rezeptoren spielen eine zentrale Rolle in der Regulation von Atemweg, Stoffwechsel und vaskulärer Anpassung und sind Ziel von Bronchodilatatoren.

Pharmakologie und klinische Relevanz: Beta-2-agonistische Substanzen wie Salbutamol (Albuterol) und Formoterol werden inhalativ zur Behandlung von Asthma- und COPD-Symptomen verwendet; es gibt kurz- und langwirksame Vertreter. Beta-2-Rezeptor-Antagonisten kommen vor allem als Teil von Beta-Blockern vor; bei kardiovaskulären Erkrankungen werden oft beta-1-selektive Präparate bevorzugt, um Atemwegsprobleme zu minimieren. Genetische Varianten im ADRB2-Gen können die individuelle Reaktion auf Therapien beeinflussen. Wiederholte Stimulation kann zu Desensibilisierung führen, da GPCR-Kinasen die Rezeptoren phosphorylieren und Beta-Arrestin-Rekrutierung sowie Rezeptor-Internalisierung auslösen.