Befehlssyntax

Befehlssyntax bezeichnet die formale Struktur, nach der Befehle in einer Kommandozeilenumgebung geschrieben werden. Sie definiert, wie der Befehl selbst aufgebaut ist, welche Optionen und Argumente möglich sind und wie diese zusammenwirken, damit der Interpreter oder die Shell die Anweisung versteht und ausführt.

Bausteine der Befehlssyntax sind der Befehl selbst, Optionen oder Schalter, Argumente und Parameter. Optionen erscheinen oft in kurzer Form (-a) oder langer Form (--all). Die Reihenfolge der Elemente kann variieren: Einige Befehle erlauben flexible Reihenfolge, andere verlangen eine bestimmte Struktur. Zitate und Escape-Zeichen schützen Leerzeichen oder besondere Zeichen innerhalb von Argumenten.

Plattform- und satztypenabhängige Unterschiede prägen die Befehlssyntax. In Unix- bzw. POSIX-Shellen folgt der typische Aufbau dem Muster: Befehl Optionen Argumente; Optionen beginnen meist mit einem Bindestrich, lange Optionen mit zwei Bindestrichen. Windows-Umgebungen verwenden in der CMD-Schnittstelle oft Schalter mit einem Schrägstrich, während PowerShell eine eigenständige Cmdlet-Syntax mit benannten Parametern nutzt. Auch bei der Behandlung von Pfaden, Variablenersetzung und Substitution unterscheiden sich die Systeme.

Erweiterungen der Syntax umfassen Umleitungen und Pipes, die den Fluss von Ein- und Ausgaben steuern, sowie Subshells oder Kommandoersetzungen. Beispiele verdeutlichen das Spektrum: Unix-Varianten nutzen oft ls -l /tmp | grep 'log'; Windows CMD setzt Umleitungen wie > listing.txt ein; PowerShell kombiniert Befehle mit Where-Object und weiteren Parametern.

Fehler in der Befehlssyntax führen häufig zu Meldungen wie "command not found" oder "Syntaxfehler". Hilfreich ist die Nutzung integrierter Hilfen (z. B. --help, man pages oder Get-Help), um korrekte Formen zu ermitteln. Eine klare Syntax erleichtert Skripterstellung, Debugging und Portabilität.