Baropodometrie

Baropodometrie bezeichnet die Messung und Analyse der Plantardrücke unter dem Fuß, also der Druckverteilung und der Kontaktfläche der Fußsohle während Stehen und Gehen. Mit Baropodometrie lassen sich Muster der Druckbelastung erfassen, Ungleichgewichte erkennen und Belastungsschwerpunkte lokalisieren.

Dabei kommen verschiedene Systeme zum Einsatz: statische oder dynamische Baropodometer. Stationäre Druckplatten liefern eine hochwertige, aber zeitlich begrenzte Messung; bewegliche Systeme verwenden In-Schuh-Sensoren oder Textilsensoren, die auch während des Gehens Daten liefern.

Zu den typischen Kennwerten gehören Spitzenbelastung (Peak Pressure), Druckzeitprodukt (PTI), mittlerer Plantardruck, Kontaktfläche, der Verlauf des Gleichgewichtsschwerpunktes (Center of Pressure) und Gehdaten wie Schrittlänge oder Standzeit.

Anwendungsgebiete umfassen die podologische und diabetologische Fußpflege zur Risikoeinschätzung von Druckgeschwüren, die Biomechanik von Fehlbelastungen, die Entwicklung von Orthesen und orthopädischen Schuhen, sowie sportmedizinische und rehabilitative Analysen.

Wichtige Einschränkungen betreffen die Vergleichbarkeit zwischen Geräten, Kalibrierung, individuelle Unterschiede in Fußformen und Geometrie der Sensoren sowie die Bedeutung der Messbedingungen (barfuß vs. Schuh). Ergebnisse sollten im klinischen Kontext interpretiert werden.