Backloggesundheit

Backloggesundheit bezeichnet in der agilen Softwareentwicklung und im Produktmanagement den Zustand der Produkt-Backlog-Liste. Sie beschreibt, wie gut Backlog-Einträge definiert, priorisiert, geschätzt und bereit für die Umsetzung sind und inwieweit der Backlog die Ziele der Stakeholder widerspiegelt.

Wichtige Bausteine sind die Klarheit der Items, klare Akzeptanzkriterien, angemessene Größe und Schätzung, Priorisierung nach Nutzen, Abhängigkeiten und Risiken, technischer Schuldenabbau, sinnvolle Granularität und regelmäßige Backlog-Hygiene durch Grooming oder Refinement. Items sollten in einem Zustand sein, der eine Sprint-Planung ermöglicht, oft definiert durch eine Definition of Ready.

Messgrößen zur Beurteilung der Backloggesundheit umfassen den Anteil der Items mit klaren Akzeptanzkriterien, Varianz der Schätzungen, das Alter offener Items, den Anteil bereitgestellter Items, Anzahl offener Abhängigkeiten, sowie Häufigkeit von Refinement-Sitzungen und die Einbindung der Stakeholder.

Eine gute Backloggesundheit erhöht Planbarkeit und Vorhersagbarkeit, reduziert Verschwendung, erleichtert die Umsetzung der Roadmap und verbessert Risiko- und Stakeholder-Management.

Um die Backloggesundheit zu erhalten, empfehlen sich regelmäßige Refinement-Meetings, eine klare Definition of Ready, geeignete Priorisierungsmethoden (Wert vs. Aufwand, MoSCoW), konsequente Schätzung, konsequenter Umgang mit technischer Schuld und die Verknüpfung von Backlog-Items mit Roadmap und Messgrößen.