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Ausdruckstanz

Ausdruckstanz bezeichnet eine Strömung der modernen Tanzkunst, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland und Österreich herausbildete. Im Mittelpunkt stand der Ausdruck innerer Gefühle, psychischer Zustände und individueller Erfahrungen, der sich jenseits klassischer Balletttechniken in Bewegung übersetzen sollte. Charakteristisch sind freier, oft improvisierter oder bildnerisch codierter Tanz, der Körperbewusstsein, Atmung und Gravitation betont und häufig auf eine klare, nicht-narrative Ausdrucksform zielt.

Die Entwicklung des Ausdruckstanz wird dem deutschsprachigen Expressionismus zugeordnet. Führende Vertreterinnen und Vertreter waren unter anderem

Charakteristisch für den Ausdruckstanz sind abstrakte, erzählerarme Bewegungen, eine Betonung von Rumpf-, Wirbelsäulen- und Bodenarbeit, sowie

Ausdruckstanz prägte die europäische Moderne und hinterließ eine Spuren in der Entwicklung des Tanztheaters. Seine Prinzipien

Mary
Wigman,
die
1913
eine
eigenständige
Tanzschule
in
Dresden
gründete,
und
Rudolf
Laban,
der
in
München
und
Berlin
an
neuen
Bewegungskonzepten
arbeitete.
Neben
ihnen
entstanden
in
verschiedenen
Städten
Schulen
und
Gruppen,
die
die
Ablehnung
tradierter
Balletttechnik
mit
philosophischen,
künstlerischen
und
teilweise
ritualhaften
Ansätzen
verbanden.
Die
Arbeiten
waren
oft
stark
von
zeitgenössischer
Kunst
und
Theater
beeinflusst.
eine
direkte,
expressiv
gestische
Qualität.
Der
Körper
wird
als
Instrument
innerer
Impulse
gesehen.
Die
Bewegungspraxis
umfasste
Phasen
freier
Improvisation,
choreografische
Strukturen
und
phasenweise
minimalistisches
Bühnenbild;
Musik
reichte
von
stillen
Klanglandschaften
bis
zu
expressionistischer
Komposition.
Rudolf
Laban
entwickelte
später
die
Labanotation
zur
systematischen
Aufzeichnung
von
Bewegung,
was
Einfluss
auf
Tanzpädagogik
und
Dokumentation
hatte.
beeinflussten
spätere
Choreografen
und
Schulen,
darunter
Pina
Bausch
und
andere,
und
wirken
in
der
zeitgenössischen
Tanzpraxis
weiter.
Der
Begriff
dient
heute
oft
als
Sammelbegriff
für
die
künstlerische
Gegenwart,
die
sich
von
klassischen
Ballettformen
absetzt.