Aufnahmeweg

Aufnahmeweg bezeichnet im Gesundheits- und Umweltbereich den Weg, über den eine Substanz aus der Umwelt in einen Organismus aufgenommen wird. Der Begriff bezieht sich auf den Prozess der Aufnahme und darauf, wie eine Substanz Barrieren des Körpers überwindet, um in die systemische Zirkulation zu gelangen. In der Praxis wird zwischen verschiedenen Aufnahmewegen unterschieden: oral (Gastrointestinaltrakt), inhalativ (Atemwege/Lungen), dermal (Haut) sowie mucosale Bereiche wie Augen oder Nasenschleimhäute. Zusätzlich kann auch der parenterale Aufnahmeweg (z. B. intravenöse Injektion) betrachtet werden, bei dem die Substanz direkt in die Blutbahn gelangt und eine Absorption durch Barrieren entfällt.

Der Aufnahmeweg hat Einfluss auf die Bioverfügbarkeit, also den Anteil der aufgenommenen Substanz, der in den Blutkreislauf gelangt. Faktoren wie Löslichkeit, Lipophilie, Molekulargröße, Ionisierung, Formulierung, Hautzustand, Atemvolumen, Nahrungsaufnahme und der First-Pass-Metabolismus beeinflussen Aufnahmegeschwindigkeit und Ausmaß. Umwelt- und Arbeitsschutzverbände verwenden das Konzept der Aufnahmewege, um Risiken zu bewerten und Schutzmaßnahmen zu planen.

In der Praxis dienen Aufnahmewege dazu, Expositionspfade zu beschreiben, toxikokinetische Modelle zu unterstützen und regulatorische Grenzwerte festzulegen. Das Verständnis der Aufnahmewege ist wesentlich für die Bewertung gesundheitlicher Auswirkungen von Substanzen in Medizin, Pharmazie und Umweltchemie.