Anfahrbarkeit

Anfahrbarkeit bezeichnet in der Verkehrs- und Stadtplanung die Leichtigkeit, mit der ein Ort per Fahrzeug, zu Fuß oder mit anderen Fortbewegungsmitteln erreichbar ist und angefahren werden kann. Sie ist ein Bestandteil der Erschließungsqualität eines Standorts und beeinflusst Verkehr, Nutzungsmöglichkeit und Erreichbarkeit von Einrichtungen.

Zur Bestimmung der Anfahrbarkeit spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Die Straßenanbindung und Netzführung, Parkmöglichkeiten, Warte- und Haltebereiche, die Nähe zu Hauptverkehrsachsen sowie der öffentliche Nahverkehr sind zentrale Einflussgrößen. Zudem gehören Geh- und Radwegeverbindungen, Barrierefreiheit, Straßenbreiten, Verkehrsregelungen sowie zeitliche Zutritts- und Nutzungsbeschränkungen dazu. Auch topographische Merkmale und saisonale oder tageszeitliche Verkehrsschwankungen können die Anfahrbarkeit beeinflussen.

In der Praxis wird Anfahrbarkeit oft durch Kennzahlen wie Reisezeit (door-to-door), Distanz, Netzverknüpfung (Connectivity) und Zugangskonzepte bewertet. Sie ergänzt die eher räumliche Erreichbarkeit durch Perspektiven der Nutzungs- und Lieferlogistik, Standortbewertung oder Notfallplanung. Für Einzelhandel, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen ist eine gute Anfahrbarkeit häufig ein entscheidender Faktor für Besucherzahlen, Lieferströme und Reaktionszeiten von Rettungsdiensten.

Kritisch zu berücksichtigen sind zeitliche Dynamiken, Verfügbarkeit von Parkplätzen, Baustellen oder Staus, die die statische Erreichbarkeit über das Jahr hinweg verändern können. Anfahrbarkeit lässt sich durch planerische Maßnahmen verbessern, etwa durch verlässliche ÖPNV-Anbindungen, optimierte Zufahrtsführung, ausreichende Parkmöglichkeiten und barrierefreie Infrastruktur.

Siehe auch: Erreichbarkeit, Erschließung, Verkehrsanbindung.