Alltagsübungen

Alltagsübungen sind Übungen, die in alltägliche Aktivitäten integriert werden, um körperliche Leistungsfähigkeit, kognitive Funktionen und Unabhängigkeit zu erhalten oder zu verbessern. Sie werden vor allem in der Rehabilitation, der Geriatrie und der Ergotherapie eingesetzt, um Alltagsfähigkeit zu fördern und Stürze zu verhindern. Ziel ist es, Bewegungen, Denken und Handeln in vertraute Routinen zu integrieren und so die Alltagskompetenz zu stärken.

Alltagsübungen nutzen typische Situationen des täglichen Lebens und arbeiten mit vorhandenen Gegebenheiten wie Haushaltsaufgaben, Transportmitteln oder persönlichen Routinen. Sie sind oft wenig equipmentintensiv und lassen sich gut zu Hause durchführen. Durch diese Form des Trainings sollen Lernerfahrungen aus dem realen Umfeld transferiert werden, was die Motivation und die Übertragbarkeit in den Alltag erhöhen kann.

Typische Beispiele umfassen Aktivitäten wie Staubwischen oder Geschirrspülen zur Förderung von Schulter- und Rumpfstabilität, das Aufstehen aus dem Stuhl oder das behutsame Überqueren von Räumen zur Verbesserung von Gleichgewicht und Mobilität, das Treppensteigen beim Besuch von Freunden oder das Tragen von Einkäufen zur Steigerung der Kraftausdauer. Ergänzend können einfache kognitive Aufgaben in Routinen eingebettet werden, etwa Planungsschritte beim Kochen oder das tallyen von Aufgabenlisten während der Hausarbeit.

Die Umsetzung erfordert individuelle Anpassung an Fähigkeiten und Umfeld, schrittweises Steigern von Schwierigkeit oder Dauer sowie regelmäßige Wiederholung. Alltagsübungen ergänzen, ersetzen aber nicht notwendigerweise spezialisierte Therapien oder formelles Training. Verwandte Konzepte sind Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) und Ergotherapie.