Airbagsensoren

Airbagsensoren sind Sensoren in Fahrzeugen, die plötzliche Beschleunigungen oder Beschleunigungsmomente erfassen und das Auslösen der Airbags steuern. Sie bilden zusammen mit dem Airbag-Steuergerät (Airbag Control Unit, ACU) das zentrale Sicherheitssystem für Frontal-, Seiten- und Kopfairbags. Ziel ist es, bei einem Kollisionsereignis die richtige Art und Menge an Schutzkissen in der passenden Zeit bereitzustellen, um Verletzungen zu reduzieren.

Technisch kommen verschiedene Sensortypen zum Einsatz. Frühere Systeme nutzten einfache Front- oder Seitenkraftersensoren, heute überwiegend MEMS-Beschleunigungssensoren. In fortgeschrittenen Systemen kommen auch Drucksensoren in den Airbags sowie Gyroskope oder Sensorfusion zum Einsatz, um Ausrichtung, Stärke und Richtung des Aufpralls zu erfassen. Redundante Sensorwege erhöhen Zuverlässigkeit und reduzieren das Risiko eines Auslösungsfehlers.

Der Ablauf: Mehrere Sensoren liefern kontinuierliche Messwerte, das ACU vergleicht diese mit Auslöseschwellen und entscheidet über die Freigabe der Front-, Seiten- oder Curtain-Airbags. Die Rechenzeit liegt in der Regel im Bereich von wenigen Millisekunden. Besondere Beachtung gilt der Insassenklassifizierung und Sitzbelegung, die Einfluss auf die Entscheidung haben kann, ob ein Airbag aktiviert wird oder nicht.

Normen und Sicherheit: Luftkissen-Systeme unterliegen funktionalen Sicherheitsstandards (z. B. ISO 26262) und länderspezifischen Regelwerken wie UNECE R94/R95. Wartung erfolgt meist durch Borddiagnose; Fehlercodes melden Sensor- oder Verkabelungsdefekte. Luftkissen-Sensoren sind darauf ausgelegt, extremen Umweltbedingungen standzuhalten und über Selbsttests beim Systemstart zu prüfen.