AcetatsäureSalznebel

Acetatsäure-Salznebel, in Fachkreisen oft als Acetic Acid Salt Spray (AASS) bezeichnet, ist eine Korrosionstestmethode zur Bewertung der Beständigkeit von Beschichtungen und Metallen gegenüber aggressiven Umgebungen. Bei der Prüfung wird ein feiner Nebel aus einer salzhaltigen Lösung erzeugt, die zusätzlich Essigsäure enthält, um den pH-Wert deutlich zu senken und eine saure Salzumgebung zu schaffen. Dadurch soll die Anfälligkeit von Beschichtungen gegenüber Korrosion unter simulierten Umweltbedingungen geprüft werden.

Vorgehen und Aufbau: Proben werden in einer Prüfkammer Platz genommen, in der der AASS-Nebel kontinuierlich oder in Intervallen aus der vorbereiteten Lösung freigesetzt wird. Typische Parameter wie Lösungskonzentration, pH-Wert und Temperatur richten sich nach der einschlägigen Norm. Häufige Normen, die AASS-Varianten beschreiben, sind ISO 9227 bzw. verwandte Standards. Nach festgelegten Expositionszeiten wird die Probe äußerlich bewertet und auf Anzeichen von Rost, Blasenbildung, Abplatzungen oder Delamination untersucht. Die Ergebnisse dienen dem Vergleich verschiedener Beschichtungen oder Substrate.

Anwendungen: Hauptsächlich eingesetzt in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, in der Architektur und bei der Qualitätskontrolle von Beschichtungen, um deren Langzeithaltbarkeit in sauren Salzwassern oder säurehaltigen Umweltbedingungen abzuschätzen.

Kriterien und Grenzen: AASS liefert oft schnellere Hinweise auf Korrosionsanfälligkeiten im Vergleich zu neutralen Sprays, spiegelt jedoch nicht alle realen Umweltbedingungen wider. Testergebnisse hängen stark von Lösungsspezifikation, pH-Wert, Temperatur, Expositionsdauer und Probengeometrie ab. In der Praxis wird AASS häufig zur Vergleichsbewertung von Beschichtungen und zur Produktzertifizierung eingesetzt.