Abundanzen

Abundanzen ist ein Begriff aus der Wissenschaft, der beschreibt, wie häufig oder in welchem Umfang etwas vorkommt. In der Ökologie bezieht sich Abundanz auf die Anzahl oder Dichte der Individuen einer Art in einem definierten Gebiet. Man unterscheidet absolute Abundanz (tatsächliche Anzahl), relative Abundanz (Anteil der Art an der Gemeinschaft) und, bei Biomasse, die Masse der Organismen pro Fläche oder Volumen. Die Ermittlung erfolgt durch Zählungen, Quadrat- oder Transect-Methoden, sowie durch Mark- und Rekapture-Verfahren oder Distanzmessungen. Abundanz hängt mit Verteilung und Diversität zusammen und ist nicht identisch mit Biomasse.

In der Chemie und Geochemie beschreibt Abundanz das natürliche Vorkommen eines Isotops in einer Probe. Die relativen Isotopenabundanzen bestimmt man meist mit Massenspektrometrie. Sie sind entscheidend für Anwendungen wie Radiokohlenstoffdatierung, Tracing von Stoffkreisläufen und die Interpretation geologischer Prozesse. Ein bekanntes Beispiel ist die natürliche Kohlenstoffabundanz: 12C etwa 99 %, 13C etwa 1 %, während 14C nur in Spuren vorkommt und für Datierungen genutzt wird.

Abundanzen liefern zentrale Informationen über Struktur und Geschichte von Systemen. Aus Abundanzwerten lassen sich Dichte, relative Häufigkeit oder isotopische Mischungsverhältnisse ableiten, die in Biologie, Ökologie, Geologie und Umweltwissenschaften als Analytik- und Interpretationsgrundlage dienen.