Öffnungsgrade

Der Öffnungsgrad bezeichnet den Anteil eines verstellbaren Öffnungsquerschnitts, der zum Messzeitpunkt geöffnet ist. Es handelt sich um eine dimensionslose Größe, die üblicherweise als Prozentwert von 0 % (vollständig geschlossen) bis 100 % (vollständig geöffnet) angegeben wird. In technischen Systemen dient der Öffnungsgrad als Maß für die Durchflusskapazität, die Belüftung oder die Lichtdurchlässigkeit eines Bauteils und bildet die Grundlage für Regelung und Steuerung.

Typische Anwendungsfelder sind die Fluidtechnik, Optik, Bau- und Gebäudetechnik sowie die Biologie. In der Fluidtechnik beschreibt der Öffnungsgrad den freigegebenen Querschnitt eines Ventils, einer Düse oder eines Luftkanals; er lässt sich durch den Stellweg eines Stellglieds oder den Öffnungswinkel eines Rotationsventils bestimmen. In der Optik bezeichnet der Öffnungsgrad die Blendenöffnung (Apertur) eines Objektivs oder einer Kamera und wird häufig durch die relative Blende oder das f- bzw. f/Charakterisiert beschrieben. In der Botanik kann der Öffnungsgrad die Öffnung der Stomata darstellen, also den Grad der Öffnung der Spaltöffnung auf Blattoberflächen, der den Gasaustausch beeinflusst.

Der Öffnungsgrad korreliert in der Regel mit der durch das Bauteil fließenden Größe (Flussrate, Lichtmenge, Luftvolumen) ist jedoch oft nicht linear. Geometrie, Druckdifferenz und Betriebsbedingungen wirken darauf ein, sodass Kalibrierungs- oder Regelkennlinien notwendig sind. Messungen erfolgen über Positionssensoren, Encoder, Potentiometer oder optische Verfahren, je nach Anwendungsbereich.