unglasuriert

Unglasuriert bezeichnet in der Keramik eine Ware, die nicht mit einer Glasur überzogen ist. Dabei handelt es sich um unglasierte keramische Objekte, deren Oberfläche die natürliche Farbe und Struktur der Tonmasse zeigt und die keine glasartige Deckschicht besitzt. Unglasurtes Material kann rau, matt oder leicht glänzend erscheinen, je nach Ton und Bearbeitung.

Eigenschaften unglasierter Keramik sind vor allem die Porosität und Wasseraufnahme. Die Oberfläche ist in der Regel porös, wodurch die Stücke Feuchtigkeit aufnehmen können und nicht wasserdicht sind. Das beeinflusst Haltbarkeit, Reinigung und Einsatzgebiet: unglasiertes Tonware kann Flecken, Verfärbungen oder Frostschäden eher zeigen als glasierte Ware. Die Verarbeitung reicht von Terracotta und Steinzeug bis hin zu bestimmten Fliesen- oder Dekorprodukten, bei denen bewusst auf eine Glasur verzichtet wird.

Herstellung und Varianten: Unglasurtes Keramikstück entsteht durch Formen und Trocknen des tonigen Rohmaterials, gefolgt von einem Brand (oft bis zur Biskuit- oder bis zur Wandbrandstufe). Glasmassen oder Engoben (dicke Engoben-/Slipauflagen) können dekorativ aufgetragen werden, ohne zu glasieren. In der Praxis wird unglasierte Ware für dekorative Zwecke, rustikale Anwendungen oder bestimmte traditionelle Techniken verwendet.

Verwendungen: Typische Beispiele sind Terracotta-Pfannen, Blumentöpfe, unglasierte Fliesen und dekorative Skulpturen. Unglasur kann gewünscht sein, um eine natürliche Optik, besseren Griff oder eine poröse Oberfläche für bestimmte Beschichtungen zu erzielen.

Pflege und Schutz: Unglasurtes Keramik benötigt sorgfältige Reinigung und darf Wasseraufnahme nicht vollständig vermeiden; frostempfindliche Stücke sollten vor Feuchtigkeit geschützt werden. Durch die Porosität können Flecken leichter eindringen, weshalb eine Versiegelung oder Schutzbehandlung in bestimmten Anwendungsfällen sinnvoll sein kann.