produktionsorientiert

Produktion orientiert bezeichnet eine Ausrichtung von Unternehmen, bei der der Schwerpunkt auf der Leistungsfähigkeit der Produktion, den Herstellungsprozessen und der Auslastung der Kapazitäten liegt. Sie betont interne Ressourcen, Effizienzgewinne, Standardisierung und Routine in der Fertigung, oft mit dem Ziel der Kostensenkung und Skaleneffekten.

Im Gegensatz zur Marktorientierung, die sich an den Bedürfnissen der Kundschaft, Markttrends und dem Absatzvolumen orientiert, richtet sich eine produktionsorientierte Strategie stärker nach den eigenen Produktionsfähigkeiten, Produktstandards und dem Leitmotiv, Produktionsmöglichkeiten auszuschöpfen.

Historischer Kontext: In industriellen Gesellschaften war die Produktionsorientierung lange vorherrschend, besonders in der Massenfertigung und kapitalintensiven Branchen. Mit dem Aufkommen von Marketing- und Marktorientierung sowie kundennahem Management gewann sie an Bedeutung, bleibt aber in vielen Fertigungsunternehmen relevant, insbesondere dort, wo Stabilität und Kostenführerschaft entscheidend sind.

Typische Maßnahmen sind Prozessoptimierung, Automatisierung, Kapazitätsplanung, Standardisierung von Produkten sowie Just-in-Time- und andere Lean-Praktiken, die eine hohe Auslastung sichern und Durchlaufzeiten minimieren.

Kritik und Anwendungsbereiche: Eine reine Produktionsorientierung kann zu Überproduktion, fehlender Marktrelevanz und Unflexibilität führen. Sie ist besonders geeignet in Branchen mit stabiler Nachfrage, homogener Produktpalette oder hoher Kapitalbindung, etwa in der Automobil- und Maschinenbauindustrie, kann sich jedoch mit marktorientierten Ansätzen ergänzen.