platonische

Platonisch ist ein Adjektiv, das sich auf den griechischen Philosophen Platon oder auf seine Lehren bezieht. In der Fachsprache wird der Ausdruck verwendet, um Merkmale, Konzepte oder Werke zu kennzeichnen, die den Ideen Platons oder dem Platonismus zugeordnet werden, etwa die Theorie der Formen oder die Betonung des Denkens als Erkenntnisweg.

Philosophisch bezieht sich platonisch vor allem auf die Ideenlehre (Formenlehre) Platons: Es gibt unveränderliche, ideale Formen, die jenseits der sinnlich wahrnehmbaren Welt bestehen. Die sichtbare Welt ist demnach eine unvollkommene Erscheinung oder Kopie dieser Formen; wahres Wissen erlangt man durch Vernunft und Einsicht in die Formen.

Platonische Liebe bezeichnet eine Form der Liebe, die auf geistiger Nähe, Tugend und der Seele beruht und romantische oder sexuelle Anziehung in den Hintergrund stellt. In der Literatur wird der Begriff oft verwendet, um Beziehungen zu beschreiben, die von Idealen und intellektueller Verbundenheit geprägt sind.

Geometrisch bezeichnet Platonisch die fünf regulären, sogenannten platonischen Körper: Tetraeder, Würfel (Hexaeder), Oktaeder, Dodekaeder und Ikosaeder. Diese Polyeder besitzen identische reguläre Flächen und gleiche Eckenzahlen; sie spielen eine historische Rolle in der Entwicklung der Geometrie.

Historisch hat der Begriff platonisch eine lange Geschichte: Von der Antike über den Neuplatonismus bis zur Neuzeit wird er verwendet, um eine Verbindung zu Platon und seiner Philosophie zu markieren. In der Gegenwart wird er in Wissenschaft, Philosophie, Kunst und Alltagssprache genutzt, ohne eine streng einheitliche Bedeutung zu besitzen.