nontrinitären

Nontrinitären bezeichnet man Gruppen, Lehren oder Gläubige, die die Dreifaltigkeitslehre ablehnen oder anders interpretieren. Im Zentrum steht oft die Betonung der Einheit Gottes; Jesus Christus wird häufig als Sohn Gottes oder als von Gott erschaffen angesehen, aber nicht als gleichwertige, ewig existente dritte Person der Gottheit. Der Heilige Geist wird je nach Tradition unterschiedlich konzipiert, etwa als Gottes Handeln, als eine dritte göttliche Person oder als kraftvolle Wirkweise Gottes.

Historisch entstanden nontrinitäre Strömungen bereits in der Antike (Arianismus, Adoptionismus) und traten in verschiedenen Epochen wieder auf. Mit der Reformation wurden unitarische Bewegungen stärker, insbesondere in Teilen Europas und Nordamerikas. In der Moderne gehören zu den bekanntesten nontrinitären Gruppen die Zeugen Jehovas, die Latter-day Saints (Mormonen), Christadelphians, Oneness-Pentecostals sowie unterschiedliche unitarische und unitarisch-freikirchliche Gemeinschaften; hinzu kommen nicht-christliche oder theologisch verwandte Bewegungen, die ähnliche Positionen vertreten.

Nontrinitarismus wird oft als Sammelbegriff verwendet, der eine Bandbreite theologischer Positionen umfasst, von der strikten Monotheismus-Interpretation bis hin zu spezifischen Christologie-Varianten. Die Bewegungen unterscheiden sich in ihren Gottesvorstellungen, ihrer Bibelinterpretation und ihrem Kirchenverständnis deutlich voneinander. In der Fachliteratur wird der Begriff daher als pluralistische Kategorie genutzt, nicht als Bezeichnung einer einheitlichen Tradition.