nahtdichte

Nahtdichte, auch als seam density bekannt, bezeichnet in der Textil- und Bekleidungsindustrie die durchschnittliche Anzahl von Stichen pro Längeneinheit entlang einer Naht. Üblicherweise wird sie in Stichen pro Zentimeter (Stiche/cm) oder Stichen pro Zoll (SPI) angegeben. Die Nahtdichte ergibt sich aus der verwendeten Stichlänge, der Stichausführung und der Nahtlänge.

Messung und Bewertung erfolgen durch Zählen der Stiche über eine festgelegte Nahtlänge an einer repräsentativen Stelle der Naht. Zur Genauigkeit werden mehrere Messungen an verschiedenen Stellen durchgeführt und gemittelt. In der Praxis werden Nahtdichtewerte in technischen Spezifikationen festgelegt und nach normativen Prüfvorschriften überprüft.

Auswirkungen und Bedeutung: Eine höhere Nahtdichte erhöht in der Regel die Nahtfestigkeit und die Barrierewirkung gegen Wasser oder Luft in nicht dehnbaren Stoffen. Gleichzeitig kann sie die Stoffelastizität verringern, die Nahtkante steifer machen und das Gewebe durchstechen oder ausdehnen. Hohe Dichte erhöht zudem den Materialverbrauch und verlängert die Nähzeit.

Durch Einflussfaktoren beeinflusst: Stichart (z. B. Gerade, Zickzack, Overlock), Stichlänge, Garnstärke, Gewebeart (Web- oder Strickstoffe), Nahttyp und Dehnung des Materials, Nähmaschinen-Tension sowie das Nahtverhältnis zum Gewebe.

Anwendungen: Nahtdichte spielt eine zentrale Rolle bei Bekleidung, Outdoor- und Funktionstextilien, Segel- und technischen Textilien sowie Polsterarbeiten, wo Festigkeit, Dichtheit oder spezielle Dehnungsanforderungen entscheidend sind.

Standards und Tests: In der Industrie wird die Nahtdichte oft durch Produktspezifikationen festgelegt und durch entsprechende Prüfungen im Kontext von Nahtfestigkeit, Dichtheit und Dauerbelastung beurteilt.