mehrmandantig

Mehrmandantig bezeichnet in der Informationstechnik die Fähigkeit einer Software oder Plattform, mehrere voneinander isolierte Mandanten (Tenants) in einer einzigen Anwendungsinstanz zu bedienen. Dabei teilt sich die Infrastruktur sowohl Rechenressourcen als auch Anwendungslogik, wobei jeder Mandant eigene Daten, Konfigurationen und Berechtigungen besitzt.

Typischerweise wird mehrmandantige Software im Software-as-a-Service-Umfeld eingesetzt. Die Mandantenisolierung erfolgt durch unterschiedliche Muster der Datenaufteilung: geteilte Datenbank mit einer gemeinsamen Tabelle, getrennte Datenbankschemata pro Mandant oder vollständig getrennte Datenbanken. Die Wahl beeinflusst Sicherheit, Skalierbarkeit und Wartbarkeit.

Zu den Merkmalen gehören mandantenspezifische Konfigurationen, Rollen und Abrechnung pro Mandant. Eine zentrale Softwareversion wird mehreren Kunden bereitgestellt, wobei Updates zentral gesteuert werden. Vorteile sind Skaleneffekte, geringere Betriebskosten, vereinfachte Updates, eine konsistente Benutzererfahrung und schnellere Markteinführung. Nachteile betreffen potenzielle Datenmischung, Komplexität bei Sicherheits- und Compliance-Anforderungen sowie mögliche Leistungs- oder Upgrade-Herausforderungen pro Mandant.

Typische Einsatzgebiete sind CRM-, ERP- oder Kollaborationsplattformen, bei denen mehrere Unternehmen oder Abteilungen die gleiche Anwendung nutzen sollen. Wesentliche Designentscheidungen umfassen die Balance zwischen Anpassbarkeit auf Mandantenebene und universeller Updatefähigkeit sowie Mechanismen zur Mandantenisolierung, Auditing, Backups und Notfallwiederherstellung. Die Bezeichnung ist in der deutschsprachigen IT-Literatur etabliert, insbesondere im Kontext von SaaS-Architekturen.

Zusammengefasst beschreibt mehrmandantige Software die Architektur, die mehreren, logisch getrennten Kunden innerhalb einer Instanz dient, mit Fokus auf Abrechnung, Sicherheit, Skalierbarkeit und Wartbarkeit.