luftundurchlässig

Luftundurchlässig bezeichnet die Eigenschaft eines Materials, Bauteils oder einer Konstruktion, Luft praktisch nicht durchzulassen. Der Begriff wird oft synonym mit luftdicht verwendet, wobei luftundurchlässig den Fokus stärker auf das geringe Durchlassverhalten legt.

Anwendungsbereiche liegen in der Bauphysik, der Verpackungstechnik und der Labor- bzw. Medizintechnik. In Gebäuden strebt man eine luftundurchlässige Gebäudehülle an, um Wärmeverluste zu reduzieren, Feuchtigkeit und Kondensation zu kontrollieren und den Energieverbrauch zu senken. Typische Bauteile sind Dichtungen, Anschlüsse, Fenster- und Türrahmen sowie Dämmstoffe und Abdichtungen. In Verpackungen dient luftundurchlässige oder vakuumdichte Hüllung dem Schutz vor Verderb, Oxidation und Kontamination. In Labor- und Gesundheitseinrichtungen kommen luftundurchlässige Systeme zum Einsatz, um Ausbreitung von Stäuben, Mikroorganismen oder Gasen zu verhindern.

Messung und Normung erfolgen überwiegend durch Blower-Door-Tests, bei denen Druckdifferenzen erzeugt und der Luftverlust ermittelt wird. Ergebnisgrößen sind die Luftdurchlässigkeit bzw. der Luftwechselbeiwert (üblich als n50-Wert ausgedrückt). Zu den relevanten Standards gehören bauphysikalische Messverfahren und Normen, die die Anforderungen an die Luftdichtheit von Bauteilen, Bauwerken oder Verpackungen festlegen.

Bedeutung und Folgen: Eine hohe Luftundurchlässigkeit erhöht die Energieeffizienz und verbessert Komfort, kann aber ohne begleitende Feuchtigkeits- und Dampfsperren zu Problemen wie Schimmelbildung oder Kondensation führen. Daher ist die Luftundurchlässigkeit oft Teil eines integrierten Systems aus Dichtung, Dampfbremse, Belüftung und Feuchteplanung.