kosmopolitischer

Kosmopolitischer ist ein deutscher Begriff, der eine Weltanschauung, Haltung oder Identität beschreibt, die sich eher mit einer globalen Gemeinschaft als mit einer einzelnen Nation verbindet. Ein kosmopolitischer Mensch sieht kulturelle Vielfalt als Ressource, schätzt grenzüberschreitende Austauschprozesse und ist offen für verschiedene Kulturen, Sprachen und Loyalitäten. Der Begriff steht eng im Zusammenhang mit Kosmopolitismus, dem Gedankengut, dass alle Menschen einer weltweiten Gemeinschaft angehören.

Etymologisch leitet sich kosmopolitisch von griechisch kosmos „Welt“ und politeís „Bürger“ ab; wörtlich ist damit der Begriff „Weltbürger“ gemeint. Im Deutschen kann kosmopolitisch sowohl Personen als auch Orte oder Werke bezeichnen: Eine kosmopolitische Persönlichkeit, eine kosmopolitische Stadt oder kosmopolitische Literatur. Der Fokus liegt dabei auf global relevanten Bezügen statt auf lokalen oder nationalen Belangen.

Kosmopolitisch wird oft in Kontexten von Globalisierung, Migration und Transnationalität verwendet und kann als Gegensatz zu nationalen oder regionalen Identitäten verstanden werden. Verwandte Begriffe sind weltbürgerlich, transnational und transkulturell. Zugleich wird der Begriff in Debatten auch kritisch gesehen, etwa als elitär oder distanziert gegenüber lokalen Bedürfnissen. Das Konzept findet sich in vielen Disziplinen – von Kantischer und liberaler politischer Philosophie bis hin zu Stadtforschung und Kulturwissenschaft – und bleibt Gegenstand aktueller Debatten über universelle Rechte versus lokale Particularitäten. Siehe auch Kosmopolitismus.