kontextangemessen

Kontextangemessen ist ein deutsches Adjektiv, das etwas als passend oder geeignet für den jeweiligen Kontext beschreibt. Es setzt sich aus Kontext und angemessen zusammen und bedeutet, dass Sprache, Verhalten oder Inhalte in Bezug auf Situation, Zielgruppe, Medium und Zweck geeignet sind.

In der Linguistik und Kommunikationswissenschaft wird der Begriff verwendet, um Register, Tonfall, Formalität, Informationsgehalt und Euphemismen zu bewerten. Eine kontextangemessene Ansprache berücksichtigt zum Beispiel die Form des Anlasses, die Beziehung zum Empfänger und das Medium. Beispiele sind eine formelle, höfliche Anrede in geschäftlichen Briefen oder eine informelle, klare Wortwahl in einer E-Mail an Kolleginnen und Kollegen. Auch Schreibstil, Metaphern oder Ironie werden daraufhin geprüft, ob sie im gegebenen Kontext verständlich und angemessen bleiben.

In Medien, Marketing und Usability beschreibt kontextangemessene Kommunikation Inhalte, die dem Nutzer relevanten Kontext liefern, nicht überfordern oder missverständlich sein. Dazu gehören personalisierte, aber zurückhaltende Benachrichtigungen, klare Überschriften und eine Sprache, die dem Medium entspricht. Ebenso bedeutet es, Inhalte barrierefrei und kulturadäquat zu gestalten, damit sie breiten Zielgruppen gerecht werden.

Kulturelle Unterschiede machen Kontextangemessenheit zu einer anspruchsvollen Qualitätslinie. Was in einer Kultur als angemessen gilt, kann in einer anderen als unangemessen erlebt werden. Folglich arbeiten Organisationen häufig mit Stil- und Kommunikationsrichtlinien, um kontextangemessene Formen konsistent zu wahren.

Siehe auch: kontextabhängig, kontextsensitiv, Stilrichtlinien, kulturelle Adäquation.