inklinationen

Inklinationen bezeichnen den Winkel zwischen zwei Ebenen, typischerweise zwischen der Umlaufbahn eines Himmelskörpers und einer Referenzebene. In der Himmelskunde ist die Inklination i einer der klassischen Bahnparameter (Orbitalelemente). Der Winkel reicht von 0° bis 180°; Werte über 90° bedeuten retrograde Umlaufbahnen, bei denen der Körper in die entgegengesetzte Richtung zur Referenzbewegung fliegt.

Für Planeten im Sonnensystem dient oft die Ekliptik als Referenzebene; bei Satelliten ist es die Äquatorebene des Mutterkörpers. Die Inklination ergibt sich aus der Neigung der Umlaufbahn gegenüber der Referenzebene und wird aus Langzeitbeobachtungen der Positionen sowie der Lage der aufsteigenden Knotenkante bestimmt. Sie ist zusammen mit anderen Orbitalelementen entscheidend für die Orientierung einer Umlaufbahn.

Beispiele: Die inneren Planeten zeigen geringe Inklinationen gegenüber der Ekliptik (Venus ca. 3–4°, Erde ca. 0°, Mars ca. 1–2°); äußere Planeten liegen meist im Bereich weniger Grade. Pluto besitzt eine deutlich höhere Inklination von rund 15–20°. In der Exoplanetenforschung beeinflusst die Bahninclination gegenüber dem Beobachter die Wahrscheinlichkeit von Transits, also von Durchläufen vor dem Stern.

Der Begriff Inklination wird außerdem im weiteren Sinn verwendet, um die Orientierung von Ebenen oder Achsen in verschiedenen Kontexten zu beschreiben. In der Astronomie unterscheidet man ihn klar von anderen Winkeln wie der Achsenneigung (Axialneigung) oder der Exzentrizität einer Umlaufbahn.