compliancefunktion

Die Compliance-Funktion ist eine organisatorische Einheit oder Rolle in Unternehmen, die darauf abzielt, dass rechtliche und regulatorische Vorgaben sowie interne Richtlinien eingehalten werden. Sie unterstützt Risiko- und Integritätsmanagement, schützt den Ruf des Unternehmens und beugt Rechtsfolgen wie Strafen oder Reputationsschäden vor. In regulierten Branchen hat die Compliance-Funktion häufig eine zentrale Rolle.

Typische Aufgaben umfassen die Entwicklung und Implementierung von Compliance-Programmen, Policies und Verhaltensgrundsätzen, die Durchführung von Risikoanalysen, Schulungen und Awareness-Maßnahmen, die Überwachung von Compliance-Indikatoren, interne Prüfungen, Untersuchungen bei Verstößen sowie die Meldung und Eskalation an Geschäftsführung oder Aufsichtsorgan. Sie sorgt für die Dokumentation von Prozessen, Anleitungen und Entscheidungen und kümmert sich um das Incident- und Whistleblowing-Management.

Die Compliance-Funktion arbeitet eng mit Rechtsabteilung, Internal Audit, Risk Management, Human Resources und IT zusammen. Sie benötigt eine ausreichende Unabhängigkeit von operativen Geschäftsbereichen und in der Regel eine eigenständige Berichtslinie, etwa an den Vorstand oder den Aufsichtsrat. Ein effektives Compliance-Programm basiert auf einem risikobasierten Ansatz und dokumentierten Prozessen.

Standards und Rahmenwerke sind international, etwa ISO 37301 für Compliance-Management-Systeme und ISO 37001 für Anti-Korruption. Nationale Vorgaben, beispielsweise im Finanz- oder Gesundheitssektor, können spezifische Anforderungen an die Compliance-Funktion stellen. Viele Unternehmen implementieren zusätzlich ein anonymes Hinweisgebersystem und regelmäßige Schulungen.

Die Bedeutung der Compliance-Funktion wächst mit zunehmender Regulierung und globaler Geschäftstätigkeit. Herausforderungen umfassen Ressourcenzuordnung, kulturelle Akzeptanz, Schnittstellenmanagement und kontinuierliche Anpassung an neue Rechtsrahmen.