abreiben

Abreiben ist ein deutsches Verb und bezeichnet im Wesentlichen zwei zusammenhängende Vorgänge: Das Abtragen von Material durch Reiben sowie die Herstellung einer Abreibung, also einer Kopie einer Relief- oder Inschrift durch Reiben mit Papier und Schreibmaterial.

Im alltäglichen Sprachgebrauch bedeutet abreiben oft das Entfernen von Schmutz, Farbe oder Wachs durch Reibung, zum Beispiel Staub abreiben oder Farbe abreiben. Auch das Abreiben von Unebenheiten oder Verschleiß durch Reibung kommt vor, etwa beim Glätten einer Oberfläche oder beim Entfernen einer Farbschicht.

Im künstlerischen, archäologischen und restauratorischen Kontext bezeichnet Abreiben eine reproduktive Technik: Man legt dünnes Papier oder Folie über eine rauhe oder reliefartige Oberfläche und führt mit Graphit, Kohle oder einer ähnlichen Substanz darüber, sodass die erhabene Struktur auf dem Papier abgebildet wird. Die so entstandene Abreibung dient der Dokumentation, dem Studium von Inschriften, Reliefs oder Texturen sowie als Grundlage für weitere Arbeiten. Diese Methode ermöglicht eine nichtinvasive Erfassung von Details und wird traditionell in der Denkmalpflege, Epigraphik, Numismatik und Archäologie verwendet.

Substantive und Varietäten: Das Abreiben bezeichnet den konkreten Akt, die resultierende Kopie wird als Abreibung oder Abdrück bezeichnet; im Plural spricht man von Abreibungen. Der Begriff verweist damit sowohl auf den Vorgang als auch auf das daraus entstandene Abdruckbild.