Zustandsform

Zustandsform bezeichnet den physikalischen Zustand eines Stoffes unter gegebenen Temperatur- und Druckbedingungen. Sie entspricht dem Begriff der Phase in der Thermodynamik und beschreibt, welche aggregierten Eigenschaften der Stoff momentan besitzt. Die klassischen Zustandsformen sind fest, flüssig, gasförmig und plasma. Unter extremen Bedingungen treten weitere Zustände auf, etwa der superkritische Zustand oberhalb des kritischen Punkts oder, bei sehr niedrigen Temperaturen, der Bose-Einstein-Kondensat. Feststoffe können zudem kristallin oder amorph sein, wobei Amorphie eine strukturelle Ordnung im Kristallgitter fehlen lässt.

Zustandsformen ergeben sich aus den intermolekularen oder intermolekularen Wechselwirkungen im Stoff und ändern sich durch Phasenübergänge. Typische Übergänge sind Schmelzen, Gefrieren, Verdampfen und Sublimation. Phasenübergänge werden oft mithilfe von Phasen- oder P–T-Diagrammen beschrieben, die die Stabilität verschiedener Formen in Abhängigkeit von Druck und Temperatur zeigen.

In der Praxis helfen Zustandsformen, Eigenschaften wie Dichte, Viskosität, Kompressibilität und Wärmekapazität zu verstehen und vorherzusagen. In der Materialwissenschaft wird zwischen kristallinen und amorphen Feststoffen unterschieden; in der Meteorologie und Hydrologie beeinflusst die Zustandsform von Wasser das Verhalten von Stoffkreisläufen und Ökosystemen.

Zusammengefasst beschreibt die Zustandsform den aktuellen aggregativen Zustand eines Stoffs, der von Temperatur, Druck und chemischer Zusammensetzung abhängt und durch Phasenübergänge gekennzeichnet ist.