Zerstörungsarmer

Zerstörungsarmer ist ein deutschsprachiger Begriff, der Beschreibungen von Methoden, Analysen und Verfahren umfasst, die darauf abzielen, dem zu untersuchenden Objekt so wenig Schaden wie möglich zuzufügen. Der Ausdruck dient als Gegenbegriff zu zerstörungsfrei oder zerstörerischeren Ansätzen und kennzeichnet eine Abstufung im Spektrum der Eingriffe: weniger Schaden als herkömmliche Methoden, aber nicht zwangsläufig vollständig schadlos.

Etymologisch setzt sich der Begriff aus zerstören (to destroy) und arm (schwach, gering) zusammen. Zerstörungsarm bedeutet demnach eine "low-damage" oder schadensarme Herangehensweise. Die Form zerstörungsarmer wird als vergleichende Adjektivform verwendet, um zwei Methoden zu vergleichen, z. B. einen zerstörungsarmeren Ansatz gegenüber einem konventionelleren.

Anwendungsgebiete finden sich in verschiedenen Fachrichtungen. In der Materialwissenschaft und -prüfung bezeichnen zerstörungsarme Prüfverfahren Mess- und Bildgebungsverfahren, die Informationen liefern, ohne das Material wesentlich zu beeinträchtigen—zum Beispiel nicht- oder minimativ-invasive bildgebende Verfahren, geringe Dosen bei Messungen oder begrenzte Probenentnahmen. In der Denkmalpflege und Archäologie dienen zerstörungsarme Untersuchungen der Dokumentation und Analyse von Artefakten bei möglichst geringem Eingriff. In den Lebenswissenschaften und der Medizin umfassen zerstörungsarme bzw. minimally invasive Ansätze Probenentnahmen oder Bildgebungsverfahren, die Gewebe und Proben schonen.

Herausforderungen bestehen darin, dass zerstörungsarme Methoden oft weniger Detailgenauigkeit oder längere Messzeiten mit sich bringen und eine sorgfältige Validierung sowie klare Unsicherheitsangaben erfordern. Sie ergänzen, statt zu ersetzen, zerstörungsfreie oder destruktive Verfahren.