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Zerstreuung

Zerstreuung bezeichnet in der Physik den Prozess, bei dem Wellen oder Teilchen beim Durchgang durch ein Medium oder durch strukturiertes Material von ihrer ursprünglichen Richtung abgelenkt oder gestreut werden. Die Streuung kann elastisch erfolgen, bei der Energie und interne Zustände unverändert bleiben, oder inelastisch, bei der Energie transferiert wird. Sie kann kohärent auftreten, wenn Phasenbeziehungen erhalten bleiben, oder inkohärent, wenn Decoherence einsetzt.

Der zentrale statistische Rahmen ist der Streuquerschnitt σ und der Differentialquerschnitt dσ/dΩ, der die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Ablenkung

Häufige Mechanismen reichen von Coulomb- und Kern-Streuung bei Teilchen bis zu Licht- oder Röntgenstreuung bei Photonen.

Anwendungen finden sich in der Teilchenphysik (Detectoren, Hintergrundabschätzung), der Materialwissenschaft (Streuung zur Strukturuntersuchung), der Atmosphären- und

nach
Winkel
Ω
angibt.
Der
Gesamtquerschnitt
ergibt
sich
aus
dem
Integral
über
alle
Richtungen.
Die
mittlere
Streuungslänge
ℓ
=
1/(nσ)
beschreibt,
wie
weit
sich
ein
Teilchen
oder
Welle
im
Medium
typischerweise
bewegt,
bevor
eine
Streuung
erfolgt.
Beispiele
sind
Rutherford-Streuung
(α-Teilchen
an
Kernen),
Compton-Streuung
(Photonen
an
Elektronen),
Rayleigh-Streuung
(linsige
Lichtstreuung
an
winzigen
Partikeln)
und
Mie-Streuung
(größere
Partikel).
In
der
Optik
beeinflusst
Streuung
Farbstimmung,
Transparenz
und
Farb-
bzw.
Helligkeitsprofile
von
Medien.
Umweltforschung
(Lichtstreuung
in
der
Atmosphäre)
sowie
in
der
medizinischen
Bildgebung.
Die
Streuung
hängt
stark
von
Energie,
Wellenlänge,
Materialstruktur
und
Dichte
ab,
wodurch
sie
sowohl
als
Messgröße
als
auch
als
Störgröße
dient.