Windaufnahme

Windaufnahme ist ein Begriff aus der Technik, der das Einfangen oder Aufnehmen von Wind durch eine Vorrichtung, eine Öffnung oder eine Strömungseinrichtung bezeichnet. Je nach Fachgebiet variiert der Fokus: Es kann das Eindringen von Wind in Bauwerke und Lüftungssysteme betreffen oder die Erfassung von Windenergie durch Turbinen und andere energetische Vorrichtungen.

In der Architektur und Umwelttechnik bezieht sich Windaufnahme auf den Zufluss von Wind in Gebäude, Fassadenöffnungen, Lüftungskanäle oder Kamine. Sie ist relevant für die Bewertung windbedingter Lasten, die Planung von Lüftungs- und Klimasystemen sowie für Windkanalversuche, bei denen das Strömungsfeld kontrolliert erzeugt wird. Ziel ist oft, zuverlässige Belüftung sicherzustellen oder unerwünschte Strömungseinflüsse zu modellieren.

In der Windenergietechnik bezeichnet Windaufnahme die Erfassung der Windenergie durch eine Vorrichtung wie einen Rotor. Zentrale Größen sind die Rotorfläche A, die Windgeschwindigkeit v und die Luftdichte ρ. Die theoretisch verfügbare Leistung ist P = 0,5 ρ A v^3 Cp, wobei Cp der Leistungsbeiwert ist. Cp hängt von Turbinengeometrie, Anströmung und Turbulenz ab und wird durch die Betz-Grenze begrenzt, die höchstens ca. 59,3 Prozent der auf den Rotor treffenden Leistung erlaubt. In der Praxis liegt Cp häufig deutlich niedriger. Die effektive Windaufnahme hängt stark von Standort, Höhe, Gelände und Turbulenz ab.

Zur Einordnung verweist man auf Begriffe wie Betz-Grenze, Rotor, Windturbinentechnik, Lüftungstechnik und Windkanalforschung.