Wiedergeburt

Wiedergeburt, auch Reinkarnation genannt, bezeichnet die Vorstellung, dass die Seele oder ein wesentlicher Bewusstseinsaspekt nach dem Tod in einem neuen Körper erneut geboren wird. Sie ist ein zentrales Element in mehreren asiatischen religiösen Traditionen und wird oft im Zusammenhang mit dem Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt (Samsara) gesehen. Im Gegensatz dazu steht die Vorstellung von Auferstehung in vielen monotheistischen Religionen.

Hinduismus: Reinkarnation ist verbunden mit dem karmischen Gesetz, dem Atman als unsterblichem Selbst. Die Seele durchläuft viele Lebensformen, bis Moksha, die Befreiung aus dem Kreislauf, erreicht wird.

Buddhismus: Der Fokus liegt auf Samsara und dem Nicht-Selbst (Anatta). Es gibt keinen permanenten Kern; doch die Kontinuität von karmischen Prozessen führt zu zukünftigen Wiedergeburten. Ziel ist Nirwana, die Beendigung des Leidens.

Jainismus: Die Seele (jiva) sammelt karmische Substanzen; Reinigung durch ethisches Verhalten, Ahimsa und Askese führt zur Befreiung.

Sikhismus: Reinkarnation ist Teil des kosmischen Zyklus; Befreiung durch Gottes Gnade und eine Lebensführung, die sich an Gottes Namen orientiert.

Andere Traditionen und moderne Esoterik: In Theosophie, New-Age-Bewegungen und Popkultur wird Wiedergeburt häufig als persönliche Transformation oder spirituelle Entwicklung dargestellt.

Debatte und Verständnis: Wiedergeburt wird kritisch gesehen in bibelbezogenen Traditionen; esoterische und wissenschaftliche Perspektiven unterscheiden stark.