Wertgutschrift

Wertgutschrift bezeichnet im Geschäftsverkehr ein Guthaben in Form eines Geldbetrags, das ein Verkäufer einem Kunden zuweist. Es handelt sich um eine auf dem Kundenkonto oder als Code gespeicherte Forderung des Unternehmens gegenüber dem Kunden, die bei einem späteren Einkauf eingelöst werden kann. Wertgutschriften sind kein gesetzliches Zahlungsmittel.

Sie entstehen typischerweise bei Rückerstattungen, Reklamationen, Kulanzregelungen oder Werbeaktionen. Sie werden dem Kunden als physische Karte, digitaler Code oder als Kontoguthaben gutgeschrieben. Der Kunde kann das Guthaben in der Regel bei zukünftigen Einkäufen verwenden. Nutzungseinschränkungen können gelten, etwa Produktkategorien, Mindestumsatz oder zeitliche Begrenzungen, die in den Nutzungsbedingungen festgelegt sind. Ob Wertgutschriften übertragbar sind oder nur vom ursprünglichen Inhaber genutzt werden, hängt von den jeweiligen Bedingungen des Anbieters ab.

Rechtlich bilden Wertgutschriften eine Verbindlichkeit des Ausstellers gegenüber dem Kunden. Die genauen Regeln richten sich nach Kaufvertrag, Allgemeinen Geschäftsbedingungen und geltendem Verbraucherschutz. Klauseln zu Verfallsfristen, Übertragbarkeit und Rückabwicklung sind bedeutsam; Kundenrechte bleiben im Rahmen des Gesetzes bestehen. In der Praxis unterscheiden sich Wertgutschrift, Gutschrift und Gutschein zwar in der Bezeichnung, dieselben oder ähnliche Konzepte können in Handelsgeschäften vorkommen, weshalb die vertraglichen Bedingungen maßgeblich sind.

Aus buchhalterischer Sicht stellen Wertgutschriften Verbindlichkeiten dar, die bei Ausstellung in der Bilanz erscheinen. Bei Einlösung verringert sich die Verbindlichkeit, und Umsatz oder Aufwand wird gemäß geltendem Rechts- und Steuerregime berücksichtigt. Wertgutschriften dienen häufig der Kundenbindung und als alternatives Zahlungsmittel im Einzelhandel.