Wachstumsschübe

Wachstumsschübe bezeichnen Phasen vorübergehender, beschleunigter Körpergröße und Gewichtszunahme bei Kindern und Jugendlichen. Sie sind das Ergebnis hormoneller Veränderungen, vor allem des Wachstumshormons GH und, während der Pubertät, der Geschlechtshormone. Wachstumsschübe sind eine normale Entwicklungsvarianz und treten bei jedem Kind unterschiedlich früh oder spät auf.

In der frühen Kindheit treten mehrmals pro Jahr kurze Schübe auf. Im Zeitraum der Pubertät kommt es zu einem deutlich ausgeprägten Wachstumsschub; Mädchen beginnen tendenziell früher als Jungen. Die Gesamtdauer und Ausprägung variieren individuell, sodass manche Kinder stärker wachsen als andere.

Typische Anzeichen sind vermehrter Appetit, erhöhter Schlafbedarf, Unruhe oder Reizbarkeit sowie sichtbare Zuwächse in Größe und Schuh- bzw. Kleidergröße. Die Dauer eines Schubs beträgt oft einige Wochen.

Ursachen: GH aus der Hypophyse wird freigesetzt; IGF-1 vermittelt das Längenwachstum in Knochen und Gewebe. In der Pubertät erhöhen Geschlechtshormone die Wachstumsrate zusätzlich. Schlaf, Ernährung und allgemeiner Gesundheitszustand beeinflussen die GH-Sekretion.

Beobachtung und Umgang: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen die Kontrolle des Wachstums. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung unterstützen gesundes Wachstum. Sollte ein Kind ungewöhnlich langsam oder schnell wachsen, starke Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen oder Sehstörungen auftreten oder das Wachstum stark vom Durchschnitt abweichen, sollte medizinisch abgeklärt werden.