Versicherungswerts

Der Versicherungswert ist der dem Versicherer zugrunde liegende Wert eines versicherten Gegenstands oder einer Immobilie, an dem sich Prämienhöhe und im Schadenfall die Höhe der zu leistenden Entschädigung orientieren. Er dient dazu, das Risiko abzubilden, ist jedoch nicht identisch mit der Versicherungssumme, der maximal auszuzahlenden Leistung. In vielen Policen wird der Versicherungswert mit der Versicherungssumme abgestimmt, um eine Deckung zu gewährleisten.

Bestimmungsmöglichkeiten: Der Versicherungswert kann als Wiederbeschaffungswert (Replacement Cost), Zeitwert (aktueller Zeitwert abzüglich Alter/Abnutzung) oder als vereinbarter Wert festgelegt werden. Für Immobilien und Neuwertinventare ist oft der Wiederbeschaffungswert maßgeblich, während wertvolle Sammlungsgegenstände oder Antiquitäten individuelle Gutachten benötigen. Regelmäßige Aktualisierung ist sinnvoll, insbesondere nach Renovierungen, Modernisierung oder Wertänderungen am Markt.

Auswirkungen bei Abweichungen: Unterversicherung liegt vor, wenn der Versicherungswert niedriger als der tatsächliche Wert ist; dann wird im Schadenfall die Entschädigung anteilig gekürzt. Überversicherung bedeutet unnötig hohe Prämien, führt aber nicht zu einer höheren Auszahlung über den versicherten Wert hinaus. Die richtige Abstimmung von Versicherungswert und Versicherungssumme erhöht die Schutzwirkung bei angemessenen Kosten.

Praxis: Sammeln Sie Belege und Gutachten, lassen Sie den Wert regelmäßig überprüfen und passen Sie ihn bei Baumaßnahmen, Wertsteigerungen oder Marktänderungen an. Nutzen Sie spezielle Wertlisten oder Zusatzversicherungen für besonders wertvolle Gegenstände, und stellen Sie sicher, dass der Versicherungswert klar im Vertrag festgelegt und dokumentiert ist.