Unterschlägen

Unterschlagen ist der Begriff, der im deutschen Sprachgebrauch oft im Zusammenhang mit der unrechtmäßigen Wegnahme oder Verwendung von Eigentum vorkommt. In der Rechtslehre wird der Begriff meist durch das dazugehörige Substantiv Unterschlagung ersetzt und beschreibt die rechtswidrige Aneignung fremden Eigentums durch jemanden, dem dieses Eigentum in Gewahrsam oder Obhut gegeben wurde. Dem allgemeinen Sprachgebrauch entsprechend wird Unterschlagen auch als Embezzlement verstanden.

Im Strafrecht ist der Tatbestand der Unterschlagung geregelt, häufig formuliert als Unterschlagung bzw. als Verstoß gegen das Gesetz gegen Unterschlagung (in der Praxis wird der Begriff der Unterschlagung vor allem durch den Straftatbestand der Unterschlagung im Strafgesetzbuch beschrieben). Die zentralen Merkmale sind: eine fremde bewegliche Sache, die sich im Gewahrsam des Täters befindet, und der Wille, sich oder einem Dritten die Sache rechtswidrig anzueignen. Der Tatbestand verlangt also eine Absicht zur Aneignung, wobei der Besitz des Gegenstands dem Täter durch ein Rechtsverhältnis eingeräumt wurde.

Häufig wird zwischen Unterschlagung und Veruntreuung unterschieden. Veruntreuung setzt in der Regel ein besonderes Treueverhältnis oder eine ausdrückliche Verwahrungspflicht voraus; bei der Unterschlagung genügt oft der Besitz der Sache im Gewahrsam des Täters, ohne dass ein enges Treueverhältnis vorliegen muss.

Strafrahmen und konkrete Rechtsfolgen variieren je nach Schwere des Falls und den Umständen; typischerweise kann die Strafe je nach Fall als Freiheitsstrafe oder Geldstrafe ausfallen, bei besonders schweren Fällen auch höher. Beispiele betreffen Fälle, in denen Angestellte oder Treuhänder Firmengelder oder Kundeneigentum widerrechtlich verwenden.