Unternehmensgrößen

Unternehmensgrößen bezeichnet die Größenordnung eines Unternehmens, gemessen vor allem an der Zahl der Beschäftigten, dem Umsatz oder der Bilanzsumme. Die Größe beeinflusst Rechts- und Finanzregeln, Finanzierungsmöglichkeiten, Marktzugang und Managementstrukturen.

Auf EU-Ebene werden KMU (kleine und mittlere Unternehmen) in drei Kategorien eingeteilt: Mikrounternehmen, Kleine Unternehmen und Mittlere Unternehmen. Die Kriterien kombinieren Beschäftigtenzahl mit Umsatz oder Bilanzsumme. Mikrounternehmen: weniger als 10 Mitarbeiter und Umsatz oder Bilanzsumme bis 2 Mio Euro. Kleine Unternehmen: weniger als 50 Mitarbeiter und bis 10 Mio Euro Umsatz oder Bilanzsumme. Mittlere Unternehmen: weniger als 250 Mitarbeiter und Umsatz bis 50 Mio Euro oder Bilanzsumme bis 43 Mio Euro. Unternehmen, die größer sind, gelten als Großunternehmen.

In Deutschland und vielen europäischen Ländern wird zusätzlich der Begriff Mittelstand verwendet, der besonders kleine und mittlere, oft familiengeführte Unternehmen mit regionaler Verwurzelung umfasst. Sie zeichnen sich durch Spezialisierung, Innovationsfähigkeit und langfristige Planung aus.

Aus wirtschaftlicher Perspektive unterscheidet sich die Unternehmensgröße in der Praxis durch Struktur, Governance, Personalpolitik und Innovationstätigkeit. Klein- und mittelständische Unternehmen neigen zu flacheren Hierarchien, flexiblerer Entscheidungsfindung und engen Beziehungen zu Kunden- und Lieferantennetzwerken; Großunternehmen verfügen über formalisierte Prozesse, klare Verantwortlichkeiten und größere Ressourcen.

Die Einordnung in Größenklassen dient der Regulierung, Förderung, statistischen Erfassung sowie der Marktkategorisierung, kann aber je nach Rechtsraum, Branche oder Programm variieren. Eine exakte Grenze ist oft kontextabhängig.