TurbofanTriebwerken

Turbofantriebwerke sind eine Form von Düsentriebwerken, bei denen ein großer Frontlüfter (Fan) die Luft ansaugt und beschleunigt. Ein Teil der Luft durchströmt den Kern, in dem Kraftstoff verbrannt wird, während der größte Anteil der Luft den Kern umgibt und als Umwegströmung beschleunigt wird. Der Gesamtschub stammt somit aus dem Fan-Umweg und dem vom Kern erzeugten Schub.

Der Kern umfasst Kompressor, Brennkammer, Turbine und Düse. Der Fan wird von der Niederdruck- oder Hochdruck-Turbine angetrieben. Die Umwegluft verläuft durch einen Bypasskanal um den Kern. Durch hohen Bypass-Verhältnis entsteht mehr Schub durch den Fan bei niedrigerer Turbinen- und Abgasgeschwindigkeit, was Effizienzsteigerung und Geräuschminderung bedeutet. Das Verhältnis von Umwegluft zu Kernluft wird als Bypass-Verhältnis bezeichnet und ist ein zentrales Unterscheidungsmerkmal.

Es gibt Hoch- und Niedrig-Bypass-Varianten sowie zweistufige (Two-spool) oder dreistufige (Three-spool) Designs. Modernere Ziviltriebwerke nutzen Hoch- bis Sehr-Bypass-Ratios, um Kraftstoffverbrauch zu senken. Geared Turbofan (GTF) nutzt eine Untersetzung des Festtreibers, um Fan- und Turbinengeschwindigkeiten zu optimieren. Militärische Turbofan-Triebwerke verwenden oft niedrigere Bypass-Verhältnisse oder Nachverbrennung (Afterburner) bei bestimmten Typen.

Anwendungen finden Turbofantriebwerke vor allem in der zivilen Luftfahrt, wo sie wegen ihrer Effizienz und Lautstärke bevorzugt werden, sowie in bestimmten Militärflugzeugen. Wichtige Leistungskennzahlen sind spezifischer Kraftstoffverbrauch, Schubhöhe, Wartungsaufwand und Umweltverträglichkeit.