Telekommunikationsfenster

Telekommunikationsfenster bezeichnet allgemein die Bereiche des elektromagnetischen Spektrums, in denen die Ausbreitung von Informationssignalen unter realistischen Bedingungen besonders effizient ist. Diese Fenster ergeben sich aus der kombinierten Wirkung von Absorption, Dämpfung, Rauschen und Interferenz in Luft, Materialien und Atmosphären.

Man unterscheidet typischerweise zwischen spektralen Fenstern (Frequenzfenstern) und atmosphärischen/optischen Fenstern. Spektrale Fenster umfassen die etablierten Funk- und Mikrowellenbänder, die für Tele- und Satellitenkommunikation bevorzugt genutzt werden, wie die Bereiche im L-, S-, C-, X- und Ku-/Ka-Band. Jedes Fenster hat charakteristische Eigenschaften wie Reichweite, Durchsatz und Widerstand gegen Wettereinflüsse wie Regen. Für Freiraum-Kommunikation gewinnen außerdem optische Fenster an Bedeutung: Im sichtbaren Bereich (ca. 400–700 nm) sowie im nahen Infrarot (ca. 700–2500 nm) bieten sie geringe Dämpfungen und hohe Bandbreiten, erfordern jedoch klare Sichtverhältnisse.

Atmosphärische Fenster beziehen sich auf Spektralbereiche, in denen Luft, Wasser- und andere Bestandteile der Atmosphäre die Signale nur wenig absorbieren. Dadurch sind Freiraumverbindungen über längere Distanzen möglich. Typisch sind Mikrowellenfenster im Bereich von einigen GHz bis zu einigen tens GHz sowie optische Fenster im nahen Infrarot.

Anwendungen umfassen terrestrische Funknetze, Satellitensysteme, Freiraumoptik und Telekommunikationssysteme; die Wahl eines Fensters hängt von Reichweite, Wetterempfindlichkeit, verfügbarer Technik und Regulierung ab.