Störmanöver

Störmanöver bezeichnet in der deutschen Militärsprache operative Maßnahmen der elektronischen Kampfführung, mit denen gegnerische Sensoren, Kommunikationssysteme und Navigationshilfen durch absichtliche elektromagnetische Störungen oder Täuschungen beeinträchtigt werden. Ziel ist es, Aufklärung, Umgebungserkenntnis und Gegnersysteme zu behindern, die eigene Einsatzführung zu schützen und operative Freiräume zu gewinnen. Störmanöver fallen somit unter den Bereich der elektronischen Angriffe und sind ein Bestandteil der Elektronischen Kampfführung.

Typische Ziele sind Radar- und Funkkommunikationssysteme, Satelliten- und Navigationshilfen sowie andere Sensorik des Gegners. Zu den Methoden gehören aktive Störungen (Jamming), die legitime Signale überdecken oder behindern, sowie Täuschungsmaßnahmen (Spoofing, falsche Zielmeldungen oder decoy-ähnliche Signale), um den Gegner zu verwirren oder in Fehlentscheidungen zu treiben. Ergänzend können Täuschkörper oder andere physische Mittel eingesetzt werden, um die Wirksamkeit der Störmanöver zu erhöhen. In modernen Einsatzszenarien wird das Störmanöver oft als Teil eines integrierten elektromagnetischen Operationskonzepts (CEMA) betrachtet, das Elektronische Angriffe, Elektronische Schutzmaßnahmen und Fahrzeug- bzw. Plattformen-Abstimmung umfasst.

Anwendungsfelder umfassen Luftfahrts-, Marines- und ggf. Raumfahrtoperationen, in denen schnelle Entscheidungen und präzise Sensorik über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Die Durchführung von Störmanövern unterliegt rechtlichen und operativen Vorgaben, da Störung ziviler Kommunikationsnetze oder friedlicher Infrastruktur ansonsten erhebliche Auswirkungen haben kann.