Stromaanteile

Stromaanteile bezeichnet den Anteil des Stroma an einem Gewebe oder einer Läsion. Stroma ist das stützende Bindegewebe und die extrazelluläre Matrix, die dem Gewebe Struktur verleiht, Blutgefäße bereitstellt und Signale vermittelt. Zu den Bestandteilen gehören Fibroblasten/Myofibroblasten, Endothelzellen und Perizyten der Gefäße, Immunzellen, Fettzellen sowie Kollagen, Elastin, Proteoglykane und andere ECM-Komponenten.

Das Stroma arbeitet räumlich und funktionell mit dem Parenchym zusammen, den funktionsrelevanten Zellen des Gewebes. Der Parenchymanteil umfasst die Zellen, die die eigentliche Funktion des Gewebes ausüben, während der Stroma Unterstützung, Struktur, Blutversorgung und eine modulierte Mikroenvironment bereitstellt.

In der Tumorpathologie wird der Stromaanteil oft separat vom Parenchymanteil erfasst, um das Verhältnis von Stroma zu Tumorzellen zu beschreiben. Dieses Verhältnis wird häufig als Tumor-Stroma-Verhältnis (TSR) bezeichnet. Ein hoher Stromaanteil oder ein ausgeprägtes desmoplastisches Stroma kann das Tumormikromilieu beeinflussen, etwa durch veränderte Durchblutung, Hypoxie oder Immunzellinfiltration, und kann die Prognose oder die Reaktion auf Therapien je nach Tumortyp beeinflussen.

Die Ermittlung des Stromaanteils erfolgt typischerweise durch mikroskopische Beurteilung von Gewebeschnitten, ergänzt durch digitale Bildanalyse oder bildbasierte Methoden. Subjektivität und Interobserver-Unterschiede können eine Rolle spielen. Der Begriff findet auch außerhalb der Onkologie Anwendung, um das stützende Gewebe in Organen oder Geweben zu charakterisieren.