Streamingprotokolls

Streamingprotokolle sind Verfahren zur Übertragung von Audio- und Videoinhalten über Netzwerke. Sie definieren wie Daten verpackt, transportiert, synchronisiert und dem Endgerät präsentiert werden. Grundsätzlich lassen sich Streamingprotokolle nach dem Transportmodus unterscheiden: Einige arbeiten überwiegend über UDP für geringe Latenz und bessere Synchronisation, andere setzen auf TCP oder HTTP, um zuverlässige Übertragung und einfache Verteilung über bestehende Infrastruktur zu ermöglichen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Art der Bereitstellung: Echtzeit-Streaming, das möglichst geringe Verzögerung bietet, sowie adaptives Streaming, das die Qualität je nach Netzwerkbedingungen anpasst.

Zu den bekanntesten Streamingprotokollen gehören RTSP in Verbindung mit RTP/RTCP, die häufig in professionellen Kamerasystemen und Broadcast-Setups eingesetzt werden, sowie RTMP, das historisch von Adobe für Web-Streaming genutzt wurde. In der Praxis dominiert heute das HTTP-basierte adaptive Streaming: HLS (HTTP Live Streaming) und DASH (Dynamic Adaptive Streaming over HTTP) verwenden Media-Segmente und Manifeste (M3U8 bzw. MPD), um je nach Bandbreite unterschiedliche Qualitätsstufen bereitzustellen. WebRTC wird für Echtzeitkommunikation wie Videokonferenzen eingesetzt und legt besonderen Wert auf geringe Latenz. SRT ist ein Open-Source-Transportprotokoll, das Zuverlässigkeit über unsicheren Netzwerken verbessern soll.

Sicherheit und Rechte: Streamingprotokolle arbeiten oft mit Verschlüsselung und DRM-Mechanismen, insbesondere bei HTTP-basierten Lösungen und bei Verbindungen über TLS. Anwendungen reichen von Live-Übertragungen und On-Demand-Video bis zu interaktiven Anwendungen. Die Wahl des Protokolls hängt von Anforderungen an Latenz, Skalierbarkeit, Netzwerkumgebung und Kompatibilität ab.