Stofffugen

Stofffugen, auch Stoffnaht genannt, sind Nahtlinien, an denen zwei oder mehr Stoffstücke entlang einer gemeinsamen Kante verbunden werden. Sie bilden die Grundstruktur von Bekleidung, Taschen, Vorhängen, Möbelbezügen und vielen anderen Textilprodukten.

Die Herstellung erfolgt überwiegend durch Nähen mit einer Nähmaschine. Je nach Stoff und gewünschter Festigkeit kommen verschiedene Stiche zum Einsatz, wie Geradstich oder Zickzack. Bei elastischen oder robusten Textilien können Overlock-Stiche oder spezielle Nahtarten verwendet werden. In der Technischen Textil- und Kunststoffverarbeitung kommen auch Verfahren wie Ultrasonic Welding, Heißsiegeln oder Klebetechniken zum Einsatz.

Zu den gängigen Nahtarten zählen die einfache Naht (Geradstich), Französische Naht und Flachnaht; je nach Anwendung können auch Bündchen- bzw. Kantennaht genutzt werden. Die Nahtverarbeitung schließt oft mit einem Nahtabschluss ab, beispielsweise Overlock- oder Zickzackstich, um das Ausfransen zu verhindern.

Die Nahtzugabe variiert je nach Stoffart und Verarbeitung; gängig sind Werte von etwa 0,5 bis 1,5 Zentimeter. Danach wird die Naht versäubert, abgedeckt oder gebunden, um eine saubere Kante zu erreichen.

Wichtige Qualitätsaspekte sind gleichmäßige Stiche, wenige Spannungen, kein Faltenwurf, kein Durchscheinen des Untergewebes und ausreichende Festigkeit. Bei elastischen Stoffen muss die Naht dehnbar bleiben, sonst kann sie sich lösen oder ausreissen.

Stofffugen spielen eine zentrale Rolle in Bekleidung, Leder- und Textilverarbeitung sowie in der Innenausstattung von Möbeln und Fahrzeugen. Ihre Technik entwickelte sich mit der industriellen Textilproduktion weiter und prägt bis heute das Erscheinungsbild und die Langlebigkeit textiler Produkte.