Steuerschuldner

Steuerschuldner ist ein Begriff des deutschen Steuerrechts und bezeichnet die Person oder das Unternehmen, dem gegenüber der Fiskus (Finanzamt) die Pflicht zur Entrichtung einer Steuer besteht. Der Steuerschuldner schuldet die Steuer in der Ansprache der Abgabenordnung und weiteren Steuergesetzen und trägt damit die primäre finanzielle Verantwortung für die Steuerzahlung. Die konkrete Ausgestaltung der Steuerschuldnerschaft hängt von der jeweiligen Steuerart und vertraglichen oder gesetzlichen Vorgaben ab.

In der Praxis ergeben sich Abgrenzungen zwischen Steuerschuldner und Steuerpflichtigem. Häufig fallen beide Rollen zusammen; exampleweise ist der Unternehmer in der Regel sowohl Steuerschuldner als auch Steuerpflichtiger. Es gibt jedoch Ausnahmen: Bei der Lohnsteuer ist der Arbeitgeber Steuerschuldner, weil er die Steuer vom Lohn einbehält und ans Finanzamt abführt, während der Arbeitnehmer der steuerlich Veranlagte bleibt. Bei bestimmten Umsatzsteuerfällen kann die Steuerschuldnerschaft auf den Leistungsempfänger übergehen, etwa im Rahmen des Reverse-Charge-Verfahrens, wodurch der Empfänger die Umsatzsteuer an das Finanzamt schuldet.

Die Feststellung des Steuerschuldners ist wesentlich für die Durchsetzung von Ansprüchen und Vollstreckungsmaßnahmen. Wird die Steuer nicht ordnungsgemäß bezahlt, kann der Fiskus Schätzungen vornehmen, Zinsen und Strafen festsetzen sowie Zwangsvollstreckungsmaßnahmen einleiten. Das Konzept dient daher der Klarstellung, wer Rechts- und Zahlungspflichten im Steuersystem trägt.