Stahldrähte

Stahldrähte sind feine, zylindrische Drahtstücke aus Stahl, die in der Industrie in vielfältiger Form eingesetzt werden. Sie kombinieren hohe Zugfestigkeit mit guter Duktilität und lassen sich durch verschiedene Ziehprozesse auf unterschiedliche Durchmesser und Eigenschaften abstimmen. Je nach Herstellung liegen Stahldrähte weichgezogen oder hartgezogen vor, was sich in Festigkeit, Dehnung und Verformbarkeit niederschlägt.

Herstellung: Ausgangsmaterial sind Stähle in Drahtstangen oder Drahtrollen. Durch mehrstufiges Ziehen durch Drahtführungen wird der Draht auf Durchmesser von wenigen Zehntelmillimetern bis mehreren Millimetern reduziert. Typischerweise erfolgen kalte oder warme Ziehprozesse; in vielen Fällen folgt eine Wärmebehandlung (Anlassen), um die gewünschte Härte zu erreichen. Hartgezogene Draht weisen hohe Festigkeit auf, sind aber weniger duktil als weichgezogene. Oberflächenbehandlungen wie Verzinkung oder Kunststoffbeschichtungen schützen vor Korrosion.

Anwendungen: Stahldrähte dienen als Grundmaterial für Drahtseile, Drahtgewebe, Federdraht und Bewehrungen in Schächten, Netzen oder Fahrzeugen. Sie kommen auch in der Herstellung von Stacheldraht, Zäunen, Kabeln, Spiraldrahtern und in technischen Bauformen vor. Verzinkte oder beschichtete Ausführungen erhöhen die Lebensdauer in feuchter oder aggressiver Umgebung.

Qualität und Standards: Die Produktion erfolgt nach nationalen und internationalen Normen (DIN, EN, ISO) für Drahtprodukte, die Durchmesserbereiche, Festigkeitsklassen, Oberflächenqualitäten und Produktprüfungen festlegen. Die Werkstoffe können je nach Einsatzbereich unterschiedlich legiert sein, um spezifische Eigenschaften zu erzielen.