SpreadSpectrumVerfahren

SpreadSpectrumVerfahren sind Modulations- und Übertragungstechniken, die ein Nutzsignal über eine breitere Bandbreite verteilen, als es zur Übertragung der reinen Nutzdaten nötig wäre. Die Spreizung erfolgt mittels einer Spreizfolge oder eines Spreizmusters, wodurch sich Trägerfrequenz oder Bandbreite ändern. Dadurch entsteht ein Processing Gain, Störungen lassen sich besser abwehren und Mehrbenutzerzugang wird möglich.

Zu den Hauptarten gehören Direct-Sequence Spread Spectrum (DSSS), Frequency-Hopping Spread Spectrum (FHSS) und Chirp Spread Spectrum (CSS). DSSS nutzt eine pseudozufällige Spreizcodefolge; der Empfänger verwendet dieselbe Folge, um das Signal zu rekonstruieren. FHSS wechselt periodisch die Trägerfrequenz nach einem Sprungmuster. CSS verwendet linear auf- oder absteigende Chirps zur Spreizung.

Anwendungen finden sich in Satellitennavigation (GPS nutzt DSSS-ähnliche Spreizung), militärischen und zivilen Funkdiensten (CDMA-Varianten) sowie historischen WLAN-Standards und FHSS-Systemen wie bestimmten Bluetooth-Varianten. Spread-Spectrum-Verfahren bieten erhöhte Robustheit gegen Störungen, ermöglichen Mehrbenutzerzugang und können Abhörsicherheit beitragen. Nachteile sind komplexere Systeme, erhöhter Synchronisationsaufwand und regulatorische Vorgaben zu Emissionen und Bandbreiten, die die Nutzung einschränken.